Seine Arbeiten sind unverwechselbar und eigenständig.
In schier unendlichen Prozessen untersucht er die unterschiedlichen
Wirkungen von Form und Farbe, Linie und Fläche, Konstellation
und Komposition. Beobachten, durchdenken, abstrahieren; strukturieren,
komponieren; konzentrieren - vergleichen, auswählen, verändern,
neu denken, verdichten: so kann man sich Kallers ästhetischer
Methodik, die Welt und ihre Veränderlichkeit zu erfassen, mit
Worten annähern. Er selbst sieht sich als „gegenständlichen,
im weitesten Sinn abstrakten Konstruktivisten“.
Seine Auseinandersetzung mit Außenwelten, mit der näheren
und ferneren Umgebung, mit Landschaften und Orten, impliziert immer
auch den Blick in das eigene Innere. Bewußt und unbewußt
Erlebtes fließt in seine Arbeiten ein. Sie befassen sich mit
realen Orten, auch mit Orten der Erinnerung, mit Landschaft, besonders
dem Thema Bäume, sowie Strukturen aus der Natur.
Eine Besonderheit sind, neben Gemälden, Siebdrucken, und Majolika,
seine Holzschnitte, in denen er seine Farben und Stimmungen der
vier Jahreszeiten festhält. Durchdachte Abstraktion und Ordnung
kennzeichnen seine mittels konstruktiver Fragmentierung entstandenen
Landschaften, die die Stimmungen der Saison erspüren lassen.
Die scheinbare Leichtigkeit läßt vergessen, mit welcher
Mühe und technischem Können sie von vier oder sogar sechs
Druckstöcken entstanden sind. |